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Buchige Beiträge

Meine Lieblingszitate aus Matt Haigs Roman „Ziemlich gute Gründe am Leben zu bleiben“

Matt Haig, einer meiner absoluten Lieblingsautoren, weiß genau, wie man verschwommene Gedanken in Worte verwandelt. Wie man sie lebendig werden lässt und wie man das Gefühl bekommt, endlich verstanden zu werden.

„Ziemlich gute Gründe, am Leben zu bleiben“ war das erste Buch, was bei mir in die Kategorie ‚Lieblingsbücher‘ einziehen durfte. Am Erscheinungsdatum, dem 18.03.2016 (dtv Verlag, 18,90€, 978-3-423-28071-6, 304 Seiten), bin ich damals voller Aufregung mit 15 Jahren in meine Hugendubel Filiale gehetzt, weil ich Angst hatte, dass es schon ausverkauft sein könnte.

Und es hat mich gerettet, – aus vielen, unfassbar vielen Phasen und begleitet mich noch heute durchs Leben. Es hängen mittlerweile so viele zerknitterte Sticky Notes raus und im Buch befinden sich mit den verschiedensten Markern so viele Notizen, da verliert man irgendwann den Überblick.
Aber wenn meine Wohnung brennen würde, und ich mich für ein Buch entscheiden müsste, – dann wäre es dieses hier. Und wenn ich für den Rest meines Lebens nur noch ein Buch lesen dürfte, – dann wäre es auch dieses hier.



Ein Buch, das es eigentlich gar nicht geben dürfte.

Denn mit gerade mal 24 Jahren wird Matt Haig von einer lebensbedrohlichen Krankheit überfallen, von der er bis dahin kaum etwas wusste: einer schweren Depression. Es geschieht auf eine physisch dramatische Art und Weise, die ihn buchstäblich an den Rand des Abgrunds bringt. Dieses Buch beschreibt, wie er allmählich die zerstörerische Krankheit besiegt und langsam ins Leben zurückfindet. Eine bewegende, witzige und mitreißende Hymne an das Leben und an das Menschsein – ebenso unterhaltsam wie berührend. (dtv Verlag)



Heute möchte ich euch nicht nur die schönsten Zitate aus diesem Buch zeigen, sondern auch welche, die mir das Gefühl gegeben haben, in den schwersten Momenten nicht alleine zu sein.

„Es gibt keine richtige oder falsche Art, Depressionen zu haben, oder Panikattacken, oder Selbstmordgedanken. Diese Dinge sind, wie sie sind.“ (S. 10)

„Man kann depressiv und glücklich sein, genau wie man ein trockener Alkoholiker sein kann.“ (S. 20)

So simpel diese zwei Zitate auch sein mögen, so hilfreich waren sie auch für mich zu verstehen, dass die Schmerzen anderer nicht genauso funktionieren müssen, wie deine eigenen Schmerzen oder dass man nicht die gleichen Symptome haben muss wie die, die man auf so vielen Internetseiten findet. Und dass das auch vollkommen in Ordnung ist.

„Bleib stehen“, flüsterte ich. Aber die Zeit bleibt nicht stehen. Nicht einmal, wenn man sie nett darum bittet.“ (S. 227)

Oft ertappe ich mich selbst dabei wie ich mir vorstelle, die Zeit anzuhalten. Wie oft mich der Gedanke, dass die Zeit so schnell voranstreitet, gestresst hat und wie gerne ich doch einfach nur einen Moment hätte, wo die Welt nicht an mir vorbeizieht. Manchmal ärgere ich mich über mich selbst, wenn ich auf die Uhr schaue und sehe, wie spät es schon ist und nichts produktives erreicht habe. Aber wie Matt Haig schon sagt, die Zeit bleibt nicht stehen, nicht mal in den dringendsten Momenten. Aber was die Zeit anhält, wenn auch nicht im wahrsten Sinne, ist folgendes:

„Ich liebe dich“, flüsterte sie.
„Ich liebe dich“, flüsterte ich zurück.
Wir küssten uns. Ich spürte die Dämonen, die uns zusahen, sich um uns scharten, als wir uns umarmten. Und dann, ganz langsam, zogen sich die Dämonen in meinem Kopf für eine Weile zurück. (S. 115)

Ein sehr schönes, erwärmendes und irgendwo auch beruhigendes Zitat. Es hat mir damals schon viel Hoffnung für die Liebe gegeben und tut es auch heute noch. So habe ich auch aus meinem gebrochenen Herzen letztes Jahr gelernt, – er mag mich verlassen haben, aber er hat auch die schlimmsten Dämonen von mir genommen und das ist etwas, wofür ich ewig dankbar sein werde.

Damaliges Ich: Aber es ist immer noch so intensiv.
Heutiges Ich: Das wird es immer sein. Du wirst immer alles intensiv spüren. Und vielleicht ist die Depression immer da und wartet auf den nächsten Absturz. Aber da ist auch so viel Leben, das auf dich wartet. (S. 214)

Das lasse ich mal so stehen.

Und mein Lieblingszitat, – ein Zitat, an das ich viele Jahre nicht geglaubt habe aber mittlerweile selbst ganz gerne benutze:

„Ich habe dieses Buch geschrieben, weil letztendlich doch etwas dran ist an den uralten Klischees. Die Zeit heilt alle Wunden. Es gibt ein Licht am Ende des Tunnels, selbst wenn wir es im Moment nicht sehen können. Nach dem Regen kommt Sonnenschein. Und manchmal können Worte einen Menschen tatsächlich befreien. (S. 7-8)

Kanntet ihr Matt Haigs Roman bereits? Welcher der Zitate gefällt euch?

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1 Comment

  • […] von dailythoughtsofbooks hat ihre Lieblingszitate von Matt Haigs Buch Ziemlich gute Gründe, am Leben zu bleiben ausgewählt und auch beschrieben, was ihr an denen so gut gefällt und geht auf ihre persönlichen […]

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