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Rezensionen

(Jahreshighlight) Rezension zu „Night of Crowns“ von Stella Tack

Wie mich dieses Buch aus meiner 9-monatigen Blogpause holte und mein Favorite Young Adult Buch wurde.

Gestern Abend war ich auf GoodReads unterwegs und stieß auf meine Lesechallenge 2020. Ich habe bereits 5 von 42 Büchern gelesen, wobei 4 davon ReReads aus den letzten Jahren waren. Schon seit einer langen Weile lasse ich das Lesen schleifen, weil mir die Motivation, ein Buch zur Hand zu nehmen, schlichtweg fehlte. Letztes Jahr habe ich weniger als 10 Bücher gelesen, wobei das sechsfache mein Ziel war. Ich habe mich schrecklich gefühlt mein liebstes Hobby, das Bloggen und Lesen, wegen fehlender Lust stehenlassen zu müssen.

Bis gestern Abend.

img_2619 (1)Ich war auf Hugendubel um ein wenig rumzustöbern und bin auf das Jugendbuch „Night of Crowns“ gestoßen. Heute früh habe ich es als eBook gekauft, weil ich nicht warten wollte, bis das Buch bei mir zu Hause ankommt. Ich habe um die 5 Stunden ohne Pause gelesen und mich in meinem Zimmer verbarrikadiert, bis das Buch endete. Es war eine phänomenale, hinreißende Geschichte, die mich beten lässt, dass der 1. Dezember so schnell wie möglich kommt, sodass ich den zweiten Teil verschlingen kann.  Und wenn ich sage, schon nach dem Klappentext wusste ich, dass das mein neues Lieblingsbuch im Genre Young Adult wird, dann meine ich das so. Vertraut mir. Lest, was ich gelesen habe.

Klappentext
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Schwarz oder weiß?
Welche Seite wählst du in diesem Spiel um Liebe und Tod?

Seit Jahrhunderten liegt über den Adelshäusern Chesterfield und St. Burrington ein unbezwingbarer Fluch – und das bis heute, obwohl aus den Anwesen längst Internate geworden sind. Von alledem ahnt Alice nichts, als sie für eine Summer-School nach Chesterfield kommt. Die Zeichen auf den Handgelenken ihrer Mitschüler fallen ihr nicht auf, dafür fesselt der charmante, wenn auch undurchschaubare Vincent umso mehr ihre Aufmerksamkeit. Sein Lächeln lässt sie alles um sich herum vergessen – bis Alice eines Morgens eine ihrer Mitschülerinnen versteinert im Wald entdeckt und auch auf ihrem eigenen Handgelenk das Symbol einer Schachfigur auftaucht …

„Hör mir zu, Alice: Wenn der Fluch dich findet, dann tu so, als würdest du nichts merken. Lass dich auf kein Spiel ein und wähle niemals – hörst du mich? – niemals eine Seite.“ Madelyn starrte mich so eindringlich an, dass mich die nackte Angst packte.
„Ich verstehe nicht, was das alles bedeuten soll“, wiederholte ich.
Madelyn wirkte immer verzweifelter. „In diesem Spiel geht es nicht um Gut und Böse, sondern um den Tod. Und er ist es auch, der am Ende gewinnen wird. Zieh keine Aufmerksamkeit auf dich, vielleicht werden sie dann nicht verstehen, wer du bist. Versprich es mir.“ Sie keuchte.
„Ich weiß nicht, was …“, setzte ich an.
„Versprich es mir!“ „Okay, okay, ich verspreche es.“ Beschwichtigend hob ich die Hände.
„Gut“, flüsterte sie. „Und egal, was du tust – halte dich von dem König fern.“
(Ravensburger Verlag)

Meine Meinung
Die Autorin Stella Tack hat mit „Night of Crowns“ eine Geschichte geschaffen, die in allen Punkten herausragend ist. Sie zieht mich nicht in das Buch hinein, sie bringt es zu mir und webt einen Handlungsstrang, der für einen absoluten Suchtfaktor sorgt. Die Idee eines Schachspiels mit menschlichen Figuren auf einem Spielfeld, das keiner verlassen darf, begeisterte und verzauberte mich sehr. Das Spiel beginnt, sobald beide Könige das 18. Lebensjahr vollenden und alle 32 Spielfiguren das Feld betreten haben.

Alice ist die Protagonistin der Geschichte, die eine starke Persönlichkeit hat. Sie setzt sich durch und lässt sich nicht unterkriegen, hat aber auch eine liebevolle, junge und lebendige Ader. Was mir aber besonders an ihr gefallen hat, waren ihre Macken und Fehler, so komisch es auch klingen mag. Es war so erfrischend, keine typische Heldin zu haben, die alles an einem Tag lernt, vor gar nichts Angst hat und als Teenie die Welt rettet. Alice handelt so, wie eine 18-Jährige handelt. Mal zu schnell, mal zu langsam, aber immer nachvollziehbar. Ich habe sie und ihre Denkweise mehr als gern gewonnen.

Genauso habe ich mich in Vincent, den weißen König von Chesterfield und in Jackson, den schwarzen König von St. Burrington, verliebt. Ups! Auch hier freue ich mich, dass es kein typisches Good Boy, Bad Boy Liebesdreieck war, sondern die Geschichte von Alice und den zwei Königen in die Tiefe geht und viel mehr ist als „nur“ Liebe. Ich habe jeden Satz der beiden verschlungen und könnte das Buch nur für die zwei nochmal lesen. Glücklicherweise sind die anderen Charaktere trotzdem nicht zu kurz gekommen. Stella Tack hat hier mal wieder ganz großartige Figuren (im wahrsten Sinne) geschaffen. Ich habe mich wie ein Teil der Familie gefühlt – auf beiden Seiten und ich denke, das sagt schon einiges.

Das beste an dem ganzen Buch ist aber Curse – der sprechende, voll mit Humor triefende Kater. Er begleitet Alice und hilft ihr, wo er kann. Curse lässt es sich aber auch nicht nehmen, in den besten Momenten einen lustigen Spruch abzuwerfen.

Was dieses Buch für mich aber zu so einem Highlight macht, ist die Schreibweise der Autorin. Ich kann Sprüche noch so lustig finden, ich verziehe mein Gesicht beim Lesen eigentlich trotzdem kein Stück, sondern lache vielmehr in mich hinein. Eigentlich. „Night of Crowns“ hat mich besseres belehrt. Trotz der dauerhaften Anspannung, was als Nächstes für ein Spielzug um die Ecke kommen mag, fehlt es der Geschichte kein Stück an Humor. Ich habe beim Lesen richtig laut und herzlich mitlachen müssen, dass ich bei den ganzen Regungen erstmal eine Gesichtsmassage brauche. Und das ist, glaubt mir, seit Ewigkeiten nicht mehr vorgefallen.

Auf der anderen Seite habe ich aber auch einige Tränen vergießen müssen, die ich an vielen Stellen gar nicht kommen sah. Es waren keine Momente wie bei „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“, wo ich gar nicht anders konnte, als durchgehend zu heulen. Ich fühlte mich in der Geschichte so geborgen und aufgehoben und die Charaktere haben mich so mitgerissen, dass ich selbst an Stellen weinen musste, wo Tränen gar nicht hingehörten. So bildgewaltig war Stella Tacks Schreibstil.

Fazit
Das Buch schoss über meine Erwartungen hinaus und ist mein neues Young-Adult-Favorite! Keine Ahnung was das Jahr noch für Bücher bereithält, aber Stella Tack hat mir mehr als nur ein Jahreshighlight geschenkt.
Trotzdem habe ich das Gefühl, dass meine Worte immer noch nicht zeigen, wie sehr ich „Night of Crowns“ liebe und deswegen werde ich mein Fazit in einer Frage zusammenfassen:

Wie viel besser muss ein Buch sein, dass ich es in 5 Stunden beende, mich nach 3 Jahren Blogpause hinsetze, ein (eher weniger schönes) Bild vom Cover schieße, 3 Stunden für die Rohfassung dieser Rezension brauche und es auf allen möglichen Plattformen poste, damit auch wirklich alle dieses Buch lesen?

5 von 5 Sterne.

Verlag: Ravensburger Verlag GmbH
Genre: Young Adult
Erscheinungsdatum: 22.01.2020
Preis: 14,99€ (TB), 9,99€ (eBook)
ISBN: 9783473585670
Seiten: 480

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