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Rezensionen

Rezension zu „Das Labyrinth des Fauns“ von Cornelia Funke und Guillermo del Toro

 


Titel:
Das Labyrinth des Fauns
Autorin: Cornelia Funke und Guillermo Del Toro
Verlag: S. Fischer Verlag
Genre: Young Adult

Erscheinungsdatum: 02.07.2019
Preis: 20€ (HC), 16,99€ (eBook)
ISBN: 978-373735-6664
Seiten: 320

Inhalt

Spanien, 1944: Ofelia zieht mit ihrer Mutter in die Berge, wo ihr neuer Stiefvater mit seiner Truppe stationiert ist. Der dichte Wald, der ihr neues Zuhause umgibt, wird für Ofelia zur Zufluchtsstätte vor ihrem unbarmherzigen Stiefvater: ein Königreich voller verzauberter Orte und magischer Wesen.
Ein geheimnisvoller Faun stellt dem Mädchen drei Aufgaben. Besteht sie diese, ist sie die lang gesuchte Prinzessin des Reiches. Immer tiefer wird Ofelia in eine phantastische Welt hineingezogen, die wundervoll ist und grausam zugleich. Kann Unschuld über das Böse siegen? (Quelle: S. Fischer Verlag)

Meine Meinung

Cornelia Funke schafft mit ihrem gewaltig poetischem Schreibstil eine märchenhafte und zugleich grausame Geschichte, welche bild gewaltiger nicht sein könnte.

Erzählt wird von Spanien im Jahre 1944, welches zu dieser Zeit von Faschisten besetzt wurde. Es gibt auf der anderen Seite aber auch das unterirdische Königreich, wo Feen und Prinzessinnen existieren. Funke führt den Leser zwar in eine Welt voller Fabelwesen und Magie, jedoch ist ein Märchen nicht immer ein glückliches Märchen. Beide Welten werden geprägt von Trauer, Einsamkeit und Gewalt.

Capitán Vidal, der neue „Vater“ Ophelias, spiegelt die menschlichen Abgründe und die düstere Zeit der Kriege besser wieder, als hätte man sie nur beschrieben. Ein Mann voller Brutalität gegen ein kleines, leseliebendes Mädchen voller Fantasie und Hoffnung im Kopf und was entsteht, wenn diese Welten aufeinandertreffen.

Ofelia wird in eine Welt gerissen, die alles andere als einfach zu bestehen ist. Das hier ist kein Buch, was man entspannt mal in der Bahn lesen kann. Man wird mit Brutalität, Trauer und Gewalt beworfen und muss sich damit auseinandersetzen, genauso wie das kleine Mädchen, die trotz traumatischen Ereignissen Mut und Stärke bewiesen hat, um die Aufgaben des Fauns zu erledigen.

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Die gelungene Aufmachung der Märchen- und Menschenwelt, der Gewalt und der Hoffnung, zeigte, dass Macht auf den ersten Blick ein großer Faktor in düsteren Zeiten wie im Jahre des Buches sein sollte, die Worte Herz, Gefühl und Hoffnung aber auch schwerwiegend sind.

Der Roman wird außerdem zum Ende jeden Kapitels von Illustrationen verziert, die die Fantasie im Kopf nur noch mehr anregt. Zum Teil holen die Bilder sehr viele Gefühle, vor allem Trauer und Staunen hervor, die eine wunderbare Ergänzung zum Buch sind.

Nicht nur die Illustrationen machen das Buch so besonders, sondern auch die Kurzgeschichten. Funke webt und spinnt Charaktere in diesen kurzen Geschichten, die alle miteinander verbunden sind und das Königreich unter der Erde darstellen. Wenn ich eine Sache aus dem Buch wählen müsste, die mir am meisten gefallen hat, dann wären es die Kurzgeschichten. Grandios vernetzt und geschrieben.

Fazit

Cornelia Funke hat den Film in ein geschriebenes Meisterwerk umgewandelt, welches von einem bildgewaltigen Schreibstil, hinreißenden Kurzgeschichten und grandiosem Inhalt geprägt wurde. Der Geschichte wurde so viel Leben eingehaucht, wie es nur möglich sein kann.

Den Film von Guillermo del Toro habe ich *versteck* um ehrlich zu sein noch nicht gesehen, was ich nach dem Lesen des Buches aber auf jeden Fall nachholen werde!

5 von 5 Lesesterne, ein absolutes Must-Have für Jung und Alt.

 

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