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Rezensionen

Rezension zu Wir waren keine Helden von Candy Bukowski

Titel: Wir waren keine Helden
Autorin: Candy Bukowski
Genre: Coming-Of-Age
Verlag: edel & electric
Erscheinugsjahr: Juli 2016
Seiten: 236 (e-Book)
Preise: Kindle Edition: 6,99€, gebunden: 19,90€
ISBN: 978-39602-90063

Inhalt
„… Der eine, lange, unwiederholbare Moment. Einer von denen, die du dein ganzes Leben lang immer wieder mal vermisst. Der als verblichene Schwarz-Weiß-Fotografie irgendwo in deiner rechten Herzkammer steckt. Nicht im Portemonnaie wie all der andere, vermeintlich wichtige Kram. Das kleine, riesengroße Sepiaglück, mit den richtigen Menschen im richtigen Moment. Das man nicht halten kann, nur bewahren…“

„Wir waren keine Helden“ ist ein Coming of Age Roman, startend in den 80ern am „Arsch der Welt“, wo für Sugar mit dem Punker Pete, später auch mit Luke und Silver, Beziehungen für ein ganzes Leben beginnen. Eine rasante Reise durch das Reifen, Erwachsenwerden und Erwachsensein in vielen Etappen, oft im Grenzgang, immer auf der Suche nach stimmigen Antworten …

Meine Meinung
Candy Bukowski’s Debütroman war mein Erster Coming-Of-Age Roman und ich bin hin und hergerissen. Ich hatte zwei Anläufe:Beim 1. Mal habe ich nach 90 Seiten verstanden, dass ich das nicht einfach so lesen kann. Für diesen Roman habe ich Zeit und „Ruhe“ gebraucht, das war nichts für zwischendurch, weswegen ich dann nochmal von vorne angefangen habe. Und ja, dann hat es geklappt. Hinter jeder Zeile steckt noch etwas anderes, wie ein weiterer Satz, sie sind unglaublich ehrlich und trotzdem einfach schlicht. Ich musste mich an den Schreibstil erst gewöhnen, da er was ganz eigenes hat und ist. Manche Passagen wurden mehrfach gelesen und analysiert. Wir haben außerdem so gut wie keine wörtliche Rede, was aber viel besser zu lesen war, als gedacht. Es war beeindruckend, wie gut der Roman auch ohne die wörtliche Rede funktionierte.

Es geht um Sugar, die ihr Leben in den 80er Jahren am Arsch der Welt begonnen hat, um das Erwachsenwerden und um das Erwachsensein. Die Kapitel sind Lebensabschnitte und zu jedem haben wir einen Soundtrack. Wunderbar haben sie gepasst und wunderbar konnte man das Buch lesen, während das eine Lied im Hintergrund lief. Sugar war ein sehr interessanter Charakter. Vor allem am Anfang war sie mir weder sympathisch, noch wirklich unsympathisch… Ich habe nach einer Zeit aber gemerkt, dass da eine gewisse Distanz ist. Ich konnte mich nicht so richtig mit Sugar verständigen, was aber nicht heißt, dass ich sie nicht mochte.

Mit der Zeit wurden mir aber Pete, Luke und Silver sehr lieb. Ich finde es schön, dass auch die Freundschaft eine Rolle gespielt hat und für mich der rote Faden war, der sich immer wieder hat blicken lassen. Es wurde gezeigt, dass man sich nicht immer sehen muss, um befreundet zu sein und das manche Freunde dich auf ihre eigene Art und Weise doch immer begleiten. Natürlich gab es auch Männer in Sugar’s Leben, die kamen und mit der Zeit gingen. Manchmal habe ich mich gewundert, ob sie denn gar keinen Mann fürs Leben sucht.Hat sie überhaut ein Ziel?

Wir erleben Sugar’s Leben mit, ihre Beziehungen, das Streben nach der Karriere und dabei natürlich auch die Höhen und Tiefen. Ein klassisches Leben halt… irgendwie zumindest. Wir haben hier kein Kitsch, sondern es ist klar, direkt und ehrlich. Das alles und mit vollem Gefühl. Sugar irrt ein wenig nach ihrem Ziel, aber so wirklich suchen tut sie es auch nicht.

Ich glaube mein größtes Problem war einfach, dass ich nicht zur richtigen Zielgruppe gehört habe. Ich bin nur ein paar Jährchen älter als Sugar es am „Arsch der Welt“ war, also am Anfang des Buches war. Vielleicht lag es schlicht und einfach auch ein wenig daran und hätte ich den Roman erst in Jahren gelesen, wäre das jetzt wahrscheinlich auch anders geworden.

Fazit
„Wir waren keine Helden“ ist ein unglaublich guter Roman, der aber zum Teil auch schon eine Autobiografie war. Das Cover war ein Eyecatcher und der Titel ist nach dem Lesen selbsterklärend. Sugar’s Leben war ganz und gar nicht einfach, ein Krankenhausaufenthalt, eine Trennung, aber trotzdem macht sie weiter. Vor allem Pete rettet sie oft und ist einfach da, wenn er da sein muss. Ich gebe dem Roman 3,5 von 5 Lesesternen!

Ich bedanke mich ganz herzlich bei Candy Bukowski und beim edel & electric Verlag für dieses Rezensionsexemplar!

9 Comments

  • […] In diesem Monat rezensiert: Nur eine Ewigkeit Wir waren keine Helden […]

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  • Schattenkämpferin
    4. Dezember 2016 at 15:12

    Moin Emmi,

    verdammt – ich fürchte, um dieses Buch werde ich wohl wirklich nicht herumkommen, was? So viele begeisterte Stimmen und es fällt ohnehin genau in mein Beuteschema. Vielleicht schaffe ich es nächstes Jahr doch mal, es zu lesen … und dann kaufe ich es mir einfach, der Versand durch den Verlag ist nämlich irgendwie untergegangen, wobei ich darüber momentan nicht allzu traurig bin, weil ich sowieso nicht dazu kommen würde. Leider … die liebe Zeit. Gibt’s nie dazu, wenn man neue Bücher bekommt. Gemein!

    Liebe Grüße und einen entspannten Restsonntag,
    Jess

    Reply
    • Dailythoughtsofbooks
      4. Dezember 2016 at 18:20

      Hallöchen Jess,
      ich hoffe sehr, dass du nächstes Jahr das Buch lesen wirst, denn es war auf seine eigene Art und Weise großartig. Ja, die Zeit schwindet nur so dahin… Aber das wird. 🙂
      Dir auch noch einen entspannten Restsonntag, Emmi

      Reply
  • Thomas
    4. Dezember 2016 at 16:18

    Danke für die schöne Buchbesprechung und auch für das interessante Interview mit der Autorin. Um das Buch bin ich schon öfter herumgeschlichen und da die Autorin das gleiche Alter wie ich hat, werde ich vielleicht auch ein Stückchen meiner Jugend in dem Buch wiederfinden. Werde ich mir für 2017 definitiv vornehmen. Also nochmals danke für die Erinnerung ;-)) und weiterhin vie Spaß mit deinem Blog, werde dich mal bei facebook abonnieren.
    Liebe Grüße
    Thomas

    Reply
    • Dailythoughtsofbooks
      4. Dezember 2016 at 18:22

      Hallöchen Thomas,
      ich bin mir sicher, dass das Buch dir gefallen wird. Wenn es in dein Beuteschema passt und du auch noch im gleichen Alter bist, wirst du es sicher großartig finden. Es freut mich sehr, dass dir das Interview und meine Besprechung gefallen haben. Danke für das Abo, geht zurück.
      Grüße, Emmi

      Reply
  • Buchlotsin
    4. Dezember 2016 at 17:59

    Um dieses Buch schleiche ich ja schon sooooo lange herum. Du hast es jetzt mit Deiner Rezension geschafft, ich hab’s mir gerade auf meinen Kindle heruntergeladen.
    Ganz liebe Grüße und einen wunderschönen 2. Advent,
    Heike 😉

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    • Dailythoughtsofbooks
      4. Dezember 2016 at 18:24

      Ich grinse. Freut mich auf jeden Fall sehr, dass meine Rezi dich dazu bringen konnte, dir das Buch auf deinen Kindle zu laden.
      Auch noch einen schönen Restsonntag,
      Emmi 😀

      Reply
  • mimisleseecke
    25. März 2017 at 19:01

    Hallo Emmi, eine tolle Rezi, die neugierig macht. Habe das Buch nun kurzentschlossen gekauft und das macht den SUB noch ein bisschen höher…aber an dem Buch komme ich nicht dran vorbei!
    Einen schönen Sonntag noch.
    Mimi

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    • Dailythoughtsofbooks
      25. März 2017 at 20:54

      Wow, das freut mich unglaublich! Ich bin überglücklich und mal sehen, wie lange es auf deinem SuB rumliegen wird. 😉 Viel Spaß mit dem Buch und einen schönen Restsamstag,
      Emmi

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